Chronik

Geschichte Scharnitz

Geschichtliche Entwicklung:

Scharnitz liegt inmitten des Karwendel- und Wettersteingebirges, hart an der bayrischen Grenze und gliedert sich in die Ortsteile Oberdorf, Unterdorf, Bühel, Schanz, Eisack und Inrain.

Als es noch keinen Ort Scharnitz gab, hieß die ganze Gegend von Zirl bis Scharnitz "solitudo Scarantiensis" oder "Scaraza" und später die Scharnitz. Die Römer errichteten, als sie Tirol eroberten im heutigen Ort Scharnitz das Kastell "Mansio Scarbia". Aus dem Namen Scarbia entwickelte sich dann der Name Scharnitz.

Nach dem Untergang des Römerreiches wurde die Scharnitz bayrisches Land. Einer der ersten Höfe wurde 1405 erwähnt, es war dies der Schönwieshof. 1437 begannen die Rodungen des Waldes und 1586 waren im heutigen Gemeindegebiet schon mehrere Höfe. 

Ursprünglich gehörten die Häuser von Scharnitz drei verschiedenen Gerichten an; dem Gericht Schloßberg bei Seefeld, dem Landgericht Hörtenberg bei Telfs und dem Bistum Freising. 1789 schlossen sich diese drei Ortsteile zusammen und seither erscheint Scharnitz als eine einheitliche, politische Orts- und Steuergemeinde.

Um ca. 1630 erbauten die Scharnitzer im heutigen Ort zu Ehren unserer lieben Frau "Mariahilf" eine Kapelle. Damals gehörte Scharnitz kirchlich zur bayrischen Diözese Freising und zwar zur Pfarre Mittenwald. 1786 wurde es eine eigene Kaplanei und 1796 anstelle der Kapelle eine Kirche gebaut. Die heutige Kirche, eine der modernsten in Tirol, wurde 1893 erbaut. 

Das erste Schulzimmer dürfte im Pfarrhaus gewesen sein. Als erster Lehrer scheint in der Pfarrchronik "Balthasar Leuthner" auf. Er war Meßner und Schulmeister. 1926 begann man mit dem Bau eines neuen Schulgebäudes, am 02.10.1926 wurde es eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben.

Das Wahrzeichen von Scharnitz ist die Porta Claudia, eine Befestigungsanlage aus dem 30 jährigen Krieg. 1632 erbaut, ist heute von den Anlagen nur noch wenig zu sehen. Besser erhalten sind die Ruinen unter Kaiserin Maria Theresia erbauten Festung. 

Die Überreste der Porta Claudia in Scharnitz und die Leutascher Schanz sind nicht bloß stumme Zeugen vergangener Zeiten, nein, sie sind auch Mahner an schwere Jahre und eng sind sie mit dem Schicksal des Landes Tirol in der damaligen Zeit verbunden.